Das K�nstlerbuch "Unbehaust" erscheint am 28. Mai zur MMPM in Mainz
Wirtschaftlich gesehen ist Lyrik Unsinn, aber Betriebswirtschaft ist im
Leben eben nicht alles. Lyrik w�re nach allen �konomischen Gesichtspunkten
schon immer zum Aussterben verurteilt gewesen, und trotzdem
h�lt sie sich nach wie vor, notfalls eben in der Form der Samisdat.
Das K�nstlerbuch "Unbehaust" ist eine poetische Untersuchung �ber das
"Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit" zwischen
Gutenberg und Internet. In ihrer Arbeit untersuchen Haimo
Hieronymus und A.J. Weigoni Schriftbilder und Scans im Zeitalter zunehmender
Immaterialit�t. Welche Art von Bildlichkeit ist da im Begriff zu entstehen?
Der bildende K�nstler Haimo Hieronymus und der Schriftsteller A.J. Weigoni
schlagen mit dem K�nstlerbuch "Unbehaust" nicht nur einen Steg zwischen den
K�nsten (Druckgrafik / Poesie), sondern eine Br�cke zwischen den Zeiten.
Gemeinsam mit dem Handpressendrucker Hans?Ulrich Prautzsch betreiben sie
eine digitale Manufaktur, bei der die Instrumente der neuen Medien zum
Einsatz kommen. Als Werkzeuge setzen sie einen leistungsf�higen Rechner,
Scanner und Laserdrucker ein. Mit Hilfe der geeigneten Software
verarbeiteten sie Texte und Bilder. Der Druck geschah nach Gutenbergschen
Regeln mit Bleisatz auf Werkdruckpapier.
Beim Holzschnitt auf B�tten durchdringt die Farbe das Papier. Haimo
Hieronymus, A.J. Weigoni und Hans-Ulrich Prautzsch gehen bei vom virtuellen
wieder ins Materielle, zielen auf ein �lteres "Speichermedium" ab, das aber
mit den neuen Medien hergestellt wird, dem K�nstlerbuch. Schrift und Bild
waren im Buch des Mittelalters eine Einheit. K�nstler des Bauhauses schufen
im 20. Jahrhundert B�cher von hohem gestalterischen Niveau. Die Entstehung
einer Einheit von Schrift und Bild haben die Artisten im Medium des
Computers untersucht und mit der ur�us-Handpresse umgesetzt. Die digitale
Manufaktur produzierte das K�nstlerbuch "Unbehaust".
Die fragilste der literarischen Formen gilt gemeinhin als deren teuerste,
und dies im zwiefachen Sinn: Die Randst�ndigkeit der Lyrik abseits des
�konomischen Gewinns steht in direkter Proportion zu der hohen
symbolischen Wertsch�tzung, mit welcher man sie bedenkt. Lyrik scheint ein
Gut zu sein, das zugleich sein eigener Marktpromoter ist. Wenn es gut geht,
schafft sich Lyrik eine Gesellschaft, die bereit ist, sie am Leben zu
erhalten.
Freundliche Gr��e mailt, Matthias Hagedorn (Pressesprecher des Projekts)
Weitere Informationen bei der ur�us-Handpresse, Tel. 0177 2042701